Sonntag, 30. Mai 2010

Es fängt an zu laufen

langsam zwar, aber ich habe Hoffnung.

Seit Ostern geht es beim Laufen wieder bergauf. Die Schmerzen kommen allmählich wieder in den Bereich, in dem  ich sie eine zeitlang gut ignorieren kann. Somit haben sowohl die Intensität als auch die Länge der Läufe in den letzten 2-3 Wochen zugenommen.
In dieser Woche war ich nach dem Trainingswochenende nur zweimal laufen, wollte mir eigentlich eine Ruhewoche gönnen. Na ja. Zwei komplette Ruhetage und einem in dem ich "nur" im Fittnessstudio mit den Gewichten gekämpft habe, sind es auch geworden.


Am Donnerstag habe ich auf meiner 15,1 KM-Hausrunde einen recht guten Run gehabt: 1:06:05h. Das ist ein Schnitt von 4:22 Minuten pro KM - schon fast mein Marathontempo (aber eben nur über 15 KM). Die Beine/Bandscheibe meckern zwar, aber es geht.
Heute stand eigentlich die Sprintdistanz in Paderborn auf dem Programm, was sich in den letzten Tagen als Schwachsinn herausstellte. Dazu muss man wissen, dass viele Triathlonveranstaltungen schon recht früh ausgebucht sind und man sich entsprechend früh Gedanken über die kommende Saisonplanung machen und buchen muss. Im Prinzip geht schon in den nächsten 3-4 Wochen die Ironman-Planung für 2011 über die Bühne, die der kleineren Veranstaltungen fällt bei mir in den Zeitraum Mitte Dezember bis Anfang Januar. Im letzten Jahr war ja komplett offen, ob ich überhaupt wieder einigermaßen würde laufen können. Dennoch hatte ich die Hoffnung, dass ich recht schnell wieder auf Ballhöhe kommen würde, und habe den kompletten Sommer durch geplant. Und gebucht. Ich hatte nicht damit gerechnet, erst so spät wieder auf die Füße zu kommen. Aber so what? Den Tria in Paderborn habe ich gedanklich im Laufe der letzten Woche sausen lassen. Alternativ standen heute ein Radmarathon (200 KM) oder eine lange Laufeinheit zur Auswahl. Was ist sinnvoll und was machbar? Zumal die Wettervorhersage auch nicht soooo berauschend war.

Rückblick: Die 4 Tage im Sauerland waren recht belastend, auch die Radausfahrt am Montag steckte Dienstag und Mittwoch noch in den Knochen und machte sich durch eine ausgeprägte Lustlosigkeit und Müdigkeit bemerkbar. Beides Ruhetage. Am Donnerstag dann der o.g. Tempolauf, über den ich mich wirklich gefreut habe, zumal ich nicht alles gegeben habe.

Der Freitag kam und ging. Ich raffte mich zu einem Besuch des Fitnessstudios auf und war entsetzt über meinen schlechten Trainingszustand nach fast 3 Monaten Abstinenz. Knapp erfolgreich habe ich die Gewichte durchgezogen, die ich im Februar hatte. Ppfffhhhhh...

Samstag: Der Blick auf den Kalender: Nur noch 5 Wochen bis zum Ironman in Frankfurt! Oh Gott. wann war ich das letzte mal Schwimmen? Wann so richtig lang? Also war ich um 10 Uhr m Versmolder Freibad (öffnet nicht früher). Der Schwimmmeister bescheinigte 19°C Wassertemperatur - kalt genug für ein Schwimmen in Neoprenanzug! 4 KM habe ich es ausgehalten, 1:11h - wobei ich nach 3 KM dachte, mir fallen die Arme ab. Nicht vor Kälte. Das Becken hatte ich weitgehend für mich alleine, nur zweimal hatte ich kurz Gesellschaft. Da mag ich so.

Am Nachmittag entschied ich dann (spätestens nach dem Schwimmen war wegen der schmerzenden Arme klar, dass ich definitiv nicht in Paderborn starten würde) für eine Ausfahrt dem roten Büffel. Der ist in diesem Jahr auch irgendwie zu kurz gekommen. Am nächsten Sonntag wird es in Hannover ernst; irgendwie rennt mir die Zeit weg. Es wurde dann eine 76,4 KM Tempoausfahrt, die nach 2:14h mit einem Schnitt von 34 KM/h und schmerzenden Oberschenkeln endete. Wow. Trotzdem ich über Holperdorp gefahren bin und zeitweilig spürbaren Gegenwind hatte. Die Auswirkungen der/des Trainingslagers. Der Büffel wird zum Raumgleiter.

Dementsprechend blieb mir für heute nur noch Plan C - der lange Lauf übrig. Wie lang ist lang? Man kann es ja in KM oder Stunden ausdrücken. Auch hier hilft wieder der Blick auf den Kalender: 5 Wochen noch.... und die längste Einheit in diesem Jahr war gerade mal 21 KM lang/kurz. Oh oh...
Also los und sehen was geht. 24 KM und 2 Stunden wären OK, würden mich aber nicht befriedigen. Nach 9,5 KM kann ich auf die 30 KM-Runde abbiegen, ich laufe geradeaus, fühle mich aber nicht so toll. Die Beine tun schon weh, der Puls auf den ersten 6 KM zu hoch und Durst habe ich auch schon. Schwitze wie Tier. 12 KM - 55 Minuten. Das klingt gut, hier biege ich ab auf die 31,8 KM-Runde. Ob ich das schaffe? Der Schweinehund kläfft, macht wenig Hoffnung. Kurz vor dem Feldmarksee treffe ich einen bekannten Triathleten, wir klagen uns gegenseitig unser Leid mit den Bandscheiben, stellen fest, dass wir beide in Regensburg starten und dann geht's weiter. Die Hälfte ist ja schon geschafft. Auf den letzten 10 KM wird es jedes Mal schwer. Ich nehme nie etwas zu Trinken oder zu Essen mit. Geld auch nicht. Da geht dann beizeiten der Sprit aus und der Puls hoch. Die Motivation sinkt, die Geschwindigkeit auch, der Schweinehund drängt zum stehenbleiben. Vor Jahren bin ich tatsächlich stehen geblieben. Nicht nur als Pause oder zum pinkeln (kommt ja beides mal vor). Sondern so richtig, 4,5 KM vor zuhause. Christine musste mich abholen. Seit dem nehme ich kein Telefon mehr mit. Heute hatte er kein Glück. Nach knapp 2:26h war ich zurück an der Burg. Total platt und mit schmerzendem Rücken - das wird nach einer unruhigen Nacht morgen aber wieder im Lot sein - sagt die Läufererfahrung.

Fazit der Woche:

- Swim - wieder angefangen, Defizit
- Bike - alles im Lot
- Run . der Daumen zeigt leicht nach oben. Einen Marathon durchlaufen kann ich indes nicht - die Verfassung ist aber besser, als vor 12 Monaten, als ich noch auf dem Weg zur Talsohle war.

Die Mitteldistanz am Sonntag wird einen Aufschluss über meinen derzeitigen Trainingstand geben.

Keep on Running

Montag, 24. Mai 2010

Das war Pfingsten 2010

Habe ich es schon gesagt?

Wunderbar war es. Wetter super, die Gegend konnte kaum besser für mein Vorhaben sein. Alles richtig gemacht. 
Dazu noch die Gelegenheiten mit Jens nicht nur einige Radkilometer gemeinsam abspulen sondern uns auch ein wenig mehr kennenlernen zu können. Immerhin wollen wir ja zumindest das 24-h-Rennen und die Transalp zusammen fahren - da könnte es durchaus hilfreichreich, wenn man sich nicht nur virtuell sondern auch im wirklichen Leben versteht ;-)).

Zum Abschluß bin ich heute noch einmal eine 72-Runde gefahren.1245 Höhenmeter waren das, wobei die maximale Steigung mit 17% die Oberschenkel ganz schön gefordert hat. Finde ich jedenfalls - und das ist nach der Vorbelastung der letzten Tage auch angemessen.

Insgesamt bin ich in den dreieinhalb Tagen 404 KM Rennrad gefahren (den Büffel habe ich im Anhänger gelassen). 5776 Höhenmeter waren das und 15:30h war ich dafür unterwegs.
Zweimal habe ich unmittelbar nach dem Rad fahren noch einen 8,6 KM Koppellauf angehängt.

Ich denke, daß mich dieses Wochenende für die Mitteldistanz in Hannover in zwei Wochen in die richtige Position gebracht hat. Am kommenden Wochenende steht die Sprintdistanz in Paderborn an - wenn ich mich nicht och kurzfristig für den Radmarathon in Greffen entscheide (was mir momentan näher liegt)

Morgen ist "Kultur" angesagt: AC/DC in Hannover auf der EXPO-Plaza  ;-)) 

In diesem Sinne
Hell's Bells.

Sonntag, 23. Mai 2010

Kurztrainingslager Sauerland

Seit Freitagnachmittag habe ich mich in Schwalefeld, einem kleinen Dorf in der Gemeinde Willingen eingenistet, um hier eine Rad- und vor allem Höhenmeter zu sammeln.
Das Wetter ist einfach super. Sonnenschein, ein paar Wolken und mit 21-23 Grad nicht zu warm - der (Fahrt-)Wind ist immer schön kühl.
Was ich nicht auf dem Zettel hatte ist, das Willingen wohl irgendwie der Ballermann Deutschlands ist. Nicht, dass ich nicht gewusst habe, dass ich mich im Mekka der Junggesellenverabschiedungen und Ziel von Kegelclubfahrten befinde - ich habe mir keinen Kopf darum gemacht.
Also bin ich froh, auf dem Dorf zu einem günstigen Preis in einem Landgasthof untergebracht zu sein und von dem Lärm der Besoffenen - die schon morgens früh mit der Bierkanne durch die Gegend rennen,  weitgehend verschont zu bleiben.

Angereist bin ich übrigens mit unserem "Wägelchen" - dem legendären Ironman-PKW-Anhänger, in dem ich mir Radträger montiert habe. Und das nur, weil Christine mich gefragt hatte, ob ich das Triathlonrad auch mitnehme. Warum eigentlich nicht - ich habe in diesem Jahr erst zweimal darauf gesesssen. Also alles ab in den Anhänger und das ganze andere Geraffel (wie ein Umzug) ins Auto.

Am Freitag bin ich dann nur eine kurze 50-KM-Runde mit dem Rennrad gefahren und anschließend einen kleinen Koppellauf über 8,6 KM gelaufen. Die Beine waren sehr schwer, so hat das gereicht.
Am Abend habe ich mich mit Jens auf ein, na ja zwei Bier getroffen. Jens ist nur mit dem Tria-Rad angereist - ein Fehler, wie sich erwiesen hat  ;-))

Am Samstag sind wir gemeinsam von Willingen aus gestartet und wollten mit Hilfe des Garmin die herunter geladene Route der 3-Seen-Runde (Diemelsee-Twistesee-Edersee) fahren. Die Technik hat uns bitter im Stich gelassen, so sind vor nach gut Dünken gefahren, was in dieser schönen Landschaft auch nicht schlecht war. Nach etwa 60 KM haben wir uns getrennt, Jens zurück nach Willingen und ich wollte unbedingt noch zum Edersee, nachdem wir den Diemelsee gesehen hatten.
Auf dem Weg dahin vertraute ich wieder dem Garmin und nach insgesamt 85 KM, die zum Teil über herrliche Wege führten, war ich in Waldeck. Hier gönnte ich mir ein Erdinger Alkoholfrei und eine Portion Spaghetti, was sich als eine gute Wahl (Energie) herausstellen sollte.
Nach der Mittagspause fuhr ich noch bis zur Staumauer und eine kurze Schleife über Hemfurt. Erneut an der Staumauer angekommen, entschied ich mich nun auch noch bis zum Twistesee zu fahren, ohne zu wissen, wie lang die gesamte Strecke wird. Jens hatte mir vorher den Floh ins Ohr gesetzt "du fährst heute 180 KM".
Na ja. Nachdem die bisher gefahrenen 90 KM tendenziell eher bergab gingen und von etwas Rückenwind begleitet waren, drehte sich der Spieß jetzt um. Die Anstiege wurden im Verlauf des Nachmittags steiler. 9-10 % keine Seltenheit. Dennoch kein Problem, das Südende des Twistesees zu erreichen. Eine kurze Schleife noch über Bad Arolsen und dann Richtung Willingen. I can tell you: Die letzten 20 KM waren kein Spaß mehr.
186 KM sind es geworden mit etwas über 2400 Höhenmeter. 7 Stunden war ich unterwegs.
Aber Spaß hat es gemacht.
Heute früh im Bett war ich schon der Auffassung, überhaupt nicht aufs Rad zu können. Dummerweise hatte ich Jens gestern noch eine SMS geschickt, dass wir uns um 10:30h in Willingen treffen sollten...
Haben wir dann auch.
Nach 10 KM liefen die Beine wieder rund und wir fuhren eine sehr schöne, lockere Runde nach Winterberg und um den Kahlen Asten herum, ehe wir nach 95 KM wieder zurück waren. 1400 HM waren das, die zu einem großen Teil aus wirklich heftigen Anstiegen mit einmal 15% bestanden. Hier musste ich dann auch kurz das dritte Kettenblatt in Betrieb nehmen - mit der Übersetzung der Kompaktkurbel auf dem Triathlonrad hätte es mich wohl zerrissen.

Nach der Ausfahrt habe ich noch einen kurzen Koppellauf über 8,6 KM gemacht, was recht zügig in 39 Minuten über die Bühne ging.

Schmerzen habe ich keine nennenswerten, zumindest nicht auf dem Rad, beim Laufen sind die Beine etwas schwer, die Bandscheibe meckert "nur" bei Anstiegen.

Ab morgen früh soll das Wetter umschlagen und regnen. Wenn dem so ist, laufe ich nur ein wenig und fahre dann nach Hause. Wenn sich das Wetter hält, fahre ich noch eine Radeinheit.

Bin sehr gespannt auf das Resultat der Mitteldistanz am ersten Juni-Wochenende in Hannover. Gelohnt hat sich dieses Wochenende auf jeden Fall. Es hat auch erste Aufschlüsse im Hinblick auf die Transalp gegeben und neue Fragen in Bezug auf Gepäck(Transport) und Unterwegsverpflegung aufgeworfen.

Montag, 17. Mai 2010

Gladbeck - Endergebnis














Hier nun das offizielle Endergebnis von gestern:




163 Starter (Männer), davon 158 im Ziel

Meine Endzeit: 02:06:51 - Gesamtplatz 44, AK 45  Pl. 8

Swim          0:20:05                  PL. 92 
Bike           1:08:59 (inkl. 2xT)  PL. 48, Pl.n.Rad 59
Run            0:37:46                   PL. 28

Sonntag, 16. Mai 2010

Saisonstart in Gladbeck






Start in die neue Saison







Endlich ist es geschafft. Nachdem ich die drei geplanten Halbmarathons und das Radrennen habe sausen lassen müssen, ging es heute zur Sache. 
Schon um 8:55h waren die alten Herren in der 2. Startgruppe dran. 1000 Meter Swim, 38 KM Bike und 10 KM Run standen auf dem Zettel.

Gewohnt früh um 7 Uhr, um jeder Hektik aus dem Weg zu gehen standen wir an der Startnummernausgabe im Gladbecker Freibad. 8 Grad kühl war die Luft, aber die Sonne zeigte sich sich schon. Blitzschnell war das Rad eingecheckt und der Wechselraum vorbereitet.
Die sonst übliche Anspannung vor dem ersten Saisonstart fiel dieses Jahr bei mir aus und so konnte ich mir in aller Seelenruhe den Start der ersten Gruppe ansehen. 10-11 Starter auf einer Bahn - mir schwante schon Böses, obwohl ich das gestern schon im Internet gelesen hatte. Ich bin ja bekanntermaßen nicht nur wasserscheu, Warmduscher und meide Menschenansammlungen - ich bin auch eine Bleiente. Meine eigene Erwartung über die 1000 Meter hatte ich in den letzten Tagen schon von 19 auf "ca 20" Minuten zurückgeschraubt.

Kurz vor knapp habe ich mich dann auch ins Becken bewegt. Zum Glück konnte ich die Mädchen am Beckenrand davon überzeugen, dass ich keine von diesen verwarzten Badekappen tragen wollte. Kaum im 24-26°C warmen (kalten!!) Wasser angekommen, stimmen wir noch kurz die anvisierten Zeiten ab, um einigermaßen koordiniert starten zu können. Mit 20 Minuten lag ich in guter Gesellschaft und bot an, als letzter zu starten. 3-4 wollten zwischen 16 und 19 Minuten schwimmen, der Rest in meiner Liga.
Die ersten 100 Meter waren irgendwie nicht so schön - vor mir wurde zu langsam geschwommen, so musste ich nach vorne und war irgendwie fünfter - bis jemand meinte, er wäre etwas schneller. Ich ließ ihn vorbei. Dummerweise verschleppte er das Tempo und ich schlug ihm ständig auf die Füße. Das ging mir (wie wohl auch ihm) auf den Geist, so dass ich nach weiteren 3 Bahnen wieder vorzog. Er hatte sich wohl etwas verzockt. Nach 500 Metern komme ich für gewöhnlich in meinen Rhythmus und kann dann "stundenlang" in den Tempo weiter schwimmen, was ich auch tat. Nach 900 Metern (erst) wurde ich von den schnellsten auf meiner Bahn eingeholt - die Schnellsten aus der Startgruppe waren da schon lange aus dem Wasser.

Nachdem ich mich mühevoll aus dem Becken gehievt hatte, der Rand des alten Becken liegt wirklich saumäßig hoch und ist für alte Männer mit Bandscheibenproblemen nur bedingt zum Ausstieg geeignet, zeigte die Uhr 19:46 Minuten an - was will man mehr?

Relativ rasch war der steinige Weg ins alt ehrwürdige Stadion nebenan bewältigt - ich vergaß meine Uhr zu drücken. Wie lange der Wechsel dauerte, weiß ich daher nicht, aber ich denke, das war OK, nicht übertrieben hektisch.

Auf dem Rad hatte ich wohl meine große Stunde. Die Oberschenkel brannten, aber ich hatte keine Lust, nachzugeben, auch auf die Gefahr hin, dass ich nicht mehr laufen konnte.  Nur dreimal wurde ich überholt, konnte aber wesentlich mehr einsammeln. Abgesehen von einenmAbschnitt mit sehr schlechten Asphalt und 2-3 winkligen Kurven, wobei in einer so ein Verkehrsberuhigungs-Dingens (Welle) eingebaut und somit nicht ganz ungefährlich ist, war die Strecke schnell, sehr schnell für meine bescheidenen Verhältnisse zu fahren. 7 Runden insgesamt waren es. Die Temperatur lag so bei 11 Grad - gefühlt deutlich kühler. Viele Teilnehmer hatten sich noch recht warm anzogen (lang/lang). Das war unter dem Strich etwas übertrieben.




Der Weltmeister von 2007 - Daniel Unger...

                                            

                                            ...und sein Fahrrad 










Nach 1:05h waren die 38 KM (inkl. 2x schieben in der Wechselzone) schon beendet. Das ist ein Schnitt von über 35 KM/h. Ich denke, spätestens heute hat sich gezeigt, dass das mir das Trainingslager auf Mallorca etwas gebracht hat.

Problemlos ging auch der zweite Wechsel über die Bühne, die folgenden 4 Runden auf geschotterten Wegen und im Stadion ließen sich gut laufen, die Bandscheibenprobleme machten sich nur in einen geringen Masse bemerkbar - Obwohl ich in dieser Woche neben einem "normalen" 15-KM-Lauf, einen schnellen 15-KM-Lauf mit neuer Jahresbestzeit und gestern noch einmal zügige 11 KM gerannt war.

Der inoffizielle Laufsplit: 37:48 Minuten - dass lässt darauf schließen, dass die Laufstrecke kürzer als 10 KM war - aber so what: Ich bin wieder in der Welt der Läufer angekommen.

Da wie gesagt, die offiziellen Ergebnisse noch ausstehen: Eine hohe 02:06h habe ich handgestoppt - gerechnet hatte ich mit 2:15h




Sonntag, 9. Mai 2010

Regen(erations)Woche

Nach der vielleicht einmalig schönen Woche auf Mallorca bin ich nach knapp einer Woche wieder richtig zuhause angekommen. Vor allem im Schietwetter.

Die ersten Tage waren echt schwer, die Gedanken noch auf dem Rad irgendwo im Tramuntana Gebirge.
Bis ungefähr Mittwoch hatte ich zudem einen unglaublichen Hunger. Selbst vor einer ganzen Packung MILKA-Herzen-Schokolade nach dem Abendessen habe ich nicht zurück geschreckt. Jetzt hat sich das ganze wieder eingependelt.
Trainingsmässig habe ichmir zwei komplette Ruhetage am Dienstag und Freitag gegönnt und mich wieder beim Fitnessstudio zurückgemeldet. Da kann ich ab Montag wieder loslegen. Dreimal Laufen schlagen mit 54 KM zubuche, Eine Stunde auf der Rolle. Schwimmen war ich leider nicht, obwohl ich es versucht habe (schwöre!).
Samstag stand ich um 8:15 vor dem Versmolder Bad. Dummerweise öffnen die während der Sommerzeiten erst ab 10 Uhr. Da stand ich dann wieder - allerdings war es schon vor dem Bad so voll, dass keine Hoffnung auf die vernünftige Benutzung der Bahn aussichtslos erschien.
Heute bin ich dann bei etwas wärmeren Temperaturen 4 1/2 Stunden auf den Spuren des "Belmer-Radmarathons", der gestern stattfand geradelt. Die Tour hatte ich mir aus dem Internet auf den Garmin geladen, der somit zu seinem ersten Test für die Transalp kam. Funktioniert einwandfrei, auch mit der Navigation nach Zieleingabe.

Für die kommende Woche muss ich mir noch einen Plan zurecht stricken. 
Am Sonntag steht nun definitiv der Start der Triathlonsaison für mich an. Nachdem ich alle Wettkampfstarts in diesem Jahr bisher abgesagt habe. Ich fühle mich einfach noch nicht so richtig in Form dafür. Auch ein Grund, warum ich heute weder beim vereinsinternen Sichtungswettkampf noch bei der Sprintdistanz in Hameln an den Start gegangen bin. Für den letzteren (ich war die letzten beiden Jahre dort) war es mir aber auch wirklich zu kalt.

Hoffen wir mal, dass es bis zum Sonntag wärmer und vor allem sonniger wird.

Montag, 3. Mai 2010

Mount Everest befahren

Was soll ich schreiben?

Eine unbeschreiblich schöne Woche hat heute früh um 1 Uhr ihr Ende gefunden.

Zunächst für die Statistiker unter den zwei bis drei  Lesern dieses Blogs:

8 Tage Trainingslager sind:
- 36:47:49h Training, verteilt auf
- 01:53:57h Schwimmen
- 29:11:15h Rad fahren ( 8Mal / 806 KM / 8.819 HM)
- 05:12:37h Laufen ( 7Mal / 63,5 KM / 209 HM)
- 30 Minuten Stabi mit Heidi Jessberger kommen auch noch dazu
- knappe 19.000 Kcal habe ich dafür verballert.

Mit 8819 Höhenmetern auf dem Rad fehlen mir noch 30 HM bis zum Gipfel des Mount Everest. Nehmen wir also mal an, dass ich die beim Laufen wett gemacht habe  ;-))

Also, noch mal zurück zum Anfang: 
Über die Erlebnisse am Sonntag und Montag hatte ich ja schon kurz berichtet. Holger und ich blieben während der gesamten Woche beim Radfahren mit der "schnellen" Gruppe zusammen. Die Gruppe bestand aus 11-15 Teilnehmern. Ein überschaubares Feld also, dass sich von Tag zu Tag besser zusammenfand. Jeder hat sich mit toll mit eingebracht und während der Flachpassagen Führungsarbeit übernommen.
Im Gegensatz zu den anderen Radgruppen haben wir mit Ausnahme der letzten gemeinsamen Ausfahrt auf Kaffeestops komplett verzichtet - dafür kennen wir jetzt einen Großteil der Tankstellen auf der Insel. Hier haben wir regelmäßig angehalten, um Wasser, Cola und sonstige Energieträger nachzuladen.

Dank unseres "Guide" Arne Dyck von triathlon-szene.de haben wir traumhaft schöne Wege und Straßen abgefahren, die der Pauschalurlauber auf Mallorca wohl nur selten zu sehen bekommt. Dazu noch die zu dieser Jahreszeit grüne Umgebung und frühlingshafte Düfte.

Nachdem am Montag die erste Bergetappe nach Lluc auf dem Programm stand, war die 122 KM-Ausfahrt am Dienstag nach dem Nüchternlauf am Morgen dann doch eher flach, aber nicht weniger schön. Diesen Tag brauchten wir noch, um uns besser zusammen zu finden.

Mittwoch: Ruhetag. Na ja. Auf dem Plan jedenfalls. Zusammen mit einem Kollegen bin ich dann in aller Seelenruhe die schöne Runde zum Cap Formentor gefahren. In meinen eigenen Spuren sozusagen. Dieses war genau die Strecke, die ich gefahren bin, als ich zum allerersten Mal auf einen Rennrad gesessen habe! Damal s mit einem Höchstpuls von 173 (94,5% v. Maximalpuls), heute mit 152 (83%) und mit nur wenig gefühlter Anstrengung  ;-)




 
Am Abend sind wir mit einer 15köpfigen Gruppe in eine Tappas-Bar nach Palma gefahren, der freucht-fröhlich viel zu früh endete. Mann, war der Rotwein lecker.

Der Wein war es dann wohl auch, der mich am nächsten Morgen, ohne jegliche Kopfschmerzen die die beiden Bergetappen nach Randa und San Salvador hochtrieb. Die Bergwertung auf dem Randa konnte ich als 4. beenden, der Sieg auf dem San Salvador ging an mich. Unmittelbar nach unserer Rückkehr ins Hotel liefen wir noch ganz locker eine 5,6 KM Runde.



Am Freitag ging es ganz gut zur Sache. Unsere Königsetappe über den "Orient", "Sollér" und dann den 16 KM langen "Puig Major". Nachdem ich die ersten zwei als 4. hoch kam, war ich auf dem 3. Berg dritter der inoffiziellen Wertung. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ohne wirkliches Bergtraining da so gut hoch komme. Bergziege wohl.
Dafür hapert es beim Ortsschildsprint - da brauche ich im Prinzip erst gar nicht antreten.












Samstag, 1. Mai.
Zunächst ein Nüchternlauf über knapp 9 KM vor dem Frühstück. Anschließend 1 Stunde Schwimmtraining und um 14:00 Uhr unsere Abschlussfahrt - die erste  mit einem Kaffe (ohne Kuchen)-Stop auf dem Marktplatz von Petra.

Der Hammer kam danach: Auf dem Plan stand ein lockerer Koppellauf. Das müssen Hilmar, Holger und ich irgendwie falsch gedeutet haben. Wie dem auch sei. Wir hatte wohl so gute Beine, dass der Lauf schlussendlich zu einem Ausscheidungsrennen über 8,3 KM wurde. Dass ich am Ende vorne lag freut mich. Mehr aber freut es mich, dass ich endlich mal wieder so schnell rennen konnte. Das macht Mut.

Sonntag - Abreisetag.
Holger und ich hatten beschlossen, vor dem Frühstück noch eine Stunde zu laufen. Auch dieses Läufchen wurde irgendwie immer zügiger, die letzten 2 KM waren schon wieder kurz vor dem Anschlag. Da schmeckt das Frühstück umso besser.
Die Zeit wurde knapp. wir mussten noch packen und auschecken - obwohl wir erst am Abend die Rückflüge gebucht hatten. So fehlten uns nachher rund 5 Minuten zur Abfahrt der letzten verbliebenen Radgruppen.
Wir beschlossen, eine ruhige Fahrt zur Eremita Betlem zu machen, die ich von meinen vorherigen Aufenthalten auf Mallorca kannte. Irgendwie war der Druck in den Beinen nicht da und der Bewegungsapparat wollte auch nicht so richtig. Also blieb uns kaum etwas anderes übrig, als uns in Artá auf dem Marktplatz einen Kaffee in der Sonne zu gönnen, bevor wir die traumhaft schöne Strecke nach Betlem in Angriff nahmen.
Auf dem Rückweg flogen wir nur so über den Asphalt. Alles musste raus...


... und alles haben wir richtig gemacht. Nachdem wir unsere Räder geputzt und abgegeben hatten, zogen bereits dicke Wolken von Süden auf. Den ersten Regen bekamen wir ab, als wir frisch geduscht nach Can Picafort zur Standpromenade gingen, um dort unser erstes Mittagessen der Woche, eine Pizza, einzunehmen.

Holgers Rückflug wurde, obwohl wir gleich gebucht hatten, um eine Stunde vor verlegt. Ich entschied mich zusammen mit ihm und einigen anderen Campbewohnern, mit denen wir uns in dieser Woche sehr gut verstanden hatten, den früheren Bus um 16:45h zu nehmen. So waren wir halt ein wenig länger zusammen. Da ich den letzten Flugtermin hatte, konnte ich die anderen jeweils zum Flugsteig begleiten und verabschieden.

Um so größer war die Überraschung, dass Holger in dem Flugzeug saß, mit dem auch ich flog. AirBerlin hatte kurzerhand einen der beiden Flüge nach Münster storniert, so dass gut die Hälfte der Passagiere über eine Stunde länger in der üblen Luft des Flugzeugs auf dem Rollfeld ausharren musste. Da die Sitzplatzbuchungen dadurch ihre Gültigkeit verloren, flog Holger wieder in meinem Windschatten - so wie schon fast den ganzen Tag. Wie kann man nur so unselbständig sein, Meister?  ;-))

Um 1 Uhr heute früh setzten mich Graciana und Holger zuhause ab. Ich bin heilfroh, dass ich heute noch einen Tag frei hatte - ich wäre wohl nur sehr schwer aus dem Bett gekommen.

Als Fazit dieser Woche kann ich sagen, dass ich mich darüber freue, mit dieser Truppe unterwegs gewesen zu sein, dass wir ohne Stürze und Verletzungen die 18 Trainingseinheiten (bei mir) bewältigt haben, und dass wir ein so dermaßen großes Glück mit dem Wetter hatten, dass nach unserer Abreise komplett umgeschlagen ist.

Die Freude über einen 15 KM-Lauf bei so eben 10°C heute Nachmittag hält sich in Grenzen. Andererseits freue ich mich auf die bald startende Triathlonsaison - besonders auf die Mitteldistanz in Hannover am 6. Mai.

Wahrscheinlich fällt mir später noch mehr zu dem Thema ein - ich lasse Euch das Wissen.