Freitag, 25. September 2009

Das Fenster zum Hof

Das Knie nimmt annähernd normale Formen an

besonders morgens sieht es fast normal aus. Seit gestern Nachmittag habe ich diese Bandage, die mein Knie merklich unterstützt; zumindest zu den Seiten. Dadurch wird das lädierte Innenband spürbar entlastet.

Ansonsten bewege ich mich vom Bett zum Essen, aufs Sofa (oder je nach Wetterlage) in den Liegestuhl auf die Terrasse; zwischendurch ins Büro, weil mir mein Notebook gebracht worden ist; und wieder zurück. Zwischendurch beobachte ich aufmerksam meine Umgebung ;-) Das Fenster zum Hof, wie es Michél treffend formulierte

Ich fühle mich nicht krank - und glaube auch nicht, das ich es bin obwohl die Bilder gegensätzlich sind. Nächste Woche Montag oder Dienstag werde ich mich wieder zur Arbeit bewegen. Irgendwie wird sich ein Weg finden lassen.

Zum Abend hin ist das Bein wieder etwas dicker. Nachts kann ich nicht so recht liegen. Aber das wird von Nacht zu Nacht etwas besser.
Eine Überwindung für mich ist die tägliche Thrombosespritze, die ich mir selbst spritzen muss.

Das Ganze erinnert mich ein wenig an meinen Bruch am Arm vor vier Jahren, der auch konventionell zusammenwachsen sollte (bzw. ist) und nicht belastet werden sollte. So ganz habe ich mich nicht daran gehalten damals. Heute habe ich allerdings schon ein wenig Angst davor, dass sich das abgebrochene Knochenstück verschiebt und ich nicht mehr richtig laufen kann. Ich lasse es also wirklich etwas vorsichtiger angehen - aber nicht so, wie der Doc es vorgegeben hat: "Sie können so auftreten, das ein Regenwurm unter Ihrem Fuß problemlos überlebt."

Dienstag, 22. September 2009

Die Saison 2009 ist beendet

Soweit die schlechte Nachricht; das Radrennen in Münster kann ich vergessen.

Die Kernspinntomographie von heute Abend hat ergeben, dass durch den Sturz am Sonntag weder der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen wurde noch irgendwelche Bänder gerissen sind. Das ist die gute Nachricht, die ich hören wollte.

Allerdings ist die Gelenkoberfläche eines Knochens gebrochen, d.h. ich darf das Knie nicht belasten. Schade eigentlich: Die Schmerzen sind heute soweit zurückgegangen, dass ich seit Mittag ohne Gehhilfen gehumpelt bin.

Morgen früh um 8 Uhr habe ich einen Termin beim Chirurgen meines Vertrauens. Mal sehen, was der so sagt. Ich hatte heute in der Firma schon mal Entwarnung gegeben und angekündigt, dass ich morgen Vormittag wohl wieder an Bord bin - das kann in die Hose gehen, wenn der Doc auf die Einhaltung der Ruhe und der Krankmeldung besteht.

Edit: 23.09.2009:

Der Doc besteht drauf! Es ist ein Stück des Wadenbeinknochens (??) abgebrochen und hat sich etwas nach unten verschoben. Um ein weiteres Absenken zu verhindern, darf das Bein nicht belastet werden. 2 Wochen krank geschrieben, obwohl ich mich anders fühle.

Montag, 21. September 2009

Unfall - das war's wohl

Was war das doch für ein herrliches Spätsommerwetter am letzten Wochenende!
Am Samstag morgen bin ich mit Holger und Tim die 150-KM-Runde des MünsterlandGiros am 3. Oktober abgefahren. Die Trainingsrunde war von den Organisatoren des Rennens kostenlos auf die Beine gestellt worden. Ca. 180-200 Rennradler haben sich dafür am Samstag vor der Halle Münsterland eingefunden.

Um kurz nach 11 Uhr setzt sich der Tross mit je einem Begleitfahrzeug vorne und hinten in Bewegung. Auf dem ersten 30 KM wurde flüssig gefahren, der KM-Schnitt lag etwas unter 30 KM/h. Es folgte ein unplanmässiger Aufenthalt, bei dem sich bis kurz vor Münster die Polizei mit einem Streifenwagen und einem Motorrad zu uns gesellte uns in der Folge durch abgesperrte Kreuzungen freie Durchfahrt gewährleistete. Eine super Sache, die im Vorweg nicht geplant oder abgesprochen war. Aufgrund einer Großdemo in Münster wurden leider alle Einsatzkräfte abgezogen, so dass wir uns durch die Stadt schon an die Regeln halten mussten und dadurch viele Stopps an den Ampeln hatten.

Die Strecke selbst ist unspektakulär und bis auf einen Anstieg zwischen Beckum und Oelde weitgehend flach. Leider zog sich das Feld immer wieder auseinander und zusammen. Der Ziehharmonikaeffekt verursachte ein ständiges Bremsen und erneutes Antreten, so dass ein flüssiges Fahren nicht mehr möglich war - das ging den meisten irgendwann ziemlich auf den Geist.

Ein Verpflegungsstopp nach rund 82 KM in Oelde versorgte alle mit kostenlosem (kaltem) Mineralwasser, frischen selbstgebackenen Müsliriegeln und wer wollte, Pott's Radler. Auch im Ziel gab es freie Getränke (erneut die gesamte Palette der Pott's Brauerei) für alle.
Nach knapp über 5 Stunden hatten wir 162 KM auf dem Tacho.

Am Sonntag hatte ich für mich ein "Alibi-Schwimmen" mit anschließendem Mountainbike fahren und ggf. Am Nachmittag noch ein kleineres Läufchen geplant.

Ich fuhr bereits mit dem MTB zum Schwimmen, um später über den Berg von Rothenfelde nach Bad Laer fahren zu können.
Leider hat es mich in der Kurve zum Parkplatz des Schwimmbades vom Rad geschmissen. Ich war wohl in Gedanken gewesen, habe das Ende des Radwegs zu spät registriert und bin dann zu schnell in die Kurve gefahren. Ob einfach nur das Hinterrad weggerutscht ist, weil ich zu heftig gebremst habe, oder weil ich mit der Pedale auf den Boden gekommen bin , weiß ich nicht so recht. Ist auch jetzt egal.
Nachdem ich den ersten Schmerz verdaut und festgestellt hatte, dass dem Rad nichts passiert ist, ging ist mit einem schmerzenden linken Knie ins Schwimmbad. Lediglich Kraulschwimmen war drin, alles andere zu schmerzhaft. Nach einer halben Stunde beendete ich das lustlose Training, um endlich die Radtour in Angriff nehmen zu können. Quer durch die Feldmark Richtung Bad Rothenfelde, nur von einem meistens mittelmäßigem Stechen im Knie begleitet. Ich entschied mich dann nur direkt über den Berg nach Hause zu fahren, um das Knie etwas zu schonen. Irgendwie schienen zumindest einige Bänder etwas überdehnt zu sein, obwohl bislang nichts zu sehen war. Keine Schwellung oder so.

Zuhause kühlte ich das Ding dann schön, wobei die Schmerzen während der Ruhe immer mehr wurden. Am Nachmittag überzeugte mich die beste Ehefrau von allen, nun doch mal ins Krankenhaus zu fahren. Mittlerweile bewege ich mich nur noch mit Hilfe von Gehilfen, kann schlecht sitzen oder liegen, jede unachtsame Bewegung entlockt mir... na ja.
Der Röntgenbefund im Krankenhaus ergab, dass zumindest kein Knochen gebrochen ist. Auf jeden Fall ist wohl das Innenband überdehnt - das wäre nicht so dramatisch; aber es kann auch sein, dass der Meniskus etwas abgekommen hat. Das kann erst ein MRT klären.

Nun sitze ich also hier und harre der Dinge, die da kommen mögen. Heute Nachmittag noch zum Hausarzt und zum Chirurgen.

Langweilig ist mir jetzt schon ;-)

Sonntag, 13. September 2009

Köln-Triathlon

Soooo.

Zwei Wochen sind seit dem NordseeMan ins Land gegangen. Was ist passiert?

Zunächst und hauptsächlich natürlich das Triathlon-Saisonende in Köln am letzten Wochenende.
Schon am Freitag Abend war ich mit Christine angereist. Die Kinder blieben diesmal zuhause.
Ich hatte mich wieder für das Hotel entschieden, in dem ich schon im letzten Jahr mit Jennie gewohnt hatte. Etwas abseits der Stadt und doch nah genug dran. Da wir erst nach Feierabend losfahren konnten, kamen wir entsprechend spät in Köln an und ließen den Tag direkt bei einem super Essen und einer Flasche Rotwein bei einem Spanier "gleich um die Ecke" ausklingen.

Der Samstag Morgen ließ sich ziemlich grau und windig an, als wir gegen 10:30 Uhr zum Fühlinger See hinausfuhren, um die Startunterlagen abzuholen. Ich hatte wenig Verlangen mit den Teilnehmern der Samstagswettbewerbe zu tauschen. So verkrümelten wir uns dann auch für dien größten Teil des Tages in die Kölner Innenstadt zum bummeln, essen, trinken, shoppen. Und so.

Am Abend checkten wir noch kurz das Rad am See ein. Da uns das Essen am Freitag zu gut gefallen hatte, sind wir zum Abendessen wieder bei dem Spanier und seinem Rotwein. Während Christine etwas schwächelte, war man später doch ziemlich überrascht, dass ich die ganze Pfanne Paella mit Meeresfrüchten und Fisch alleine verdrückt hatte. Sie war einfach zu lecker.

Das Schöne an dieser Veranstaltung in Köln ist, dass die Mitteldistanz erst um 12:30h gestartet wird. Das erlaubt nicht nur ein ausgiebiges Ausschlafen sondern auch ein ebensolches Frühstück. Als die Teilnehmer der Langdistanz unüberhörbar zwischen 4 und 5 Uhr auf dem Flur unterwegs waren, konnte ich mich in meinem warmen Bett noch so einige Male umdrehen.

In 4 Jahren war dieses meine 4. Teilnahme - mit 4 unterschiedlichen Kursen. Nach der harschen Kritik im letzten Jahr haben die Organisatoren gute Arbeit geleistet.
Die wichtigste Änderung ist die Verlegung der zweiten Wechselzone von Fühlinger See in den Zielbereich in Köln, schräg gegenüber von Dom auf der anderen Rheinseite. Da die Kleiderbeutel vom See ebenfalls hierhin transportiert wurden, entfällt nach dem Wettkampf der lästige Bustransfer zurück zum See. Diesen Schritt kann man, wenn man möchte, schon am Morgen machen. Wir haben also unser Auto im Parkhaus direkt neben dem Zielbereich geparkt und sind bei noch strahlendem Sonnenschein mit dem Shuttlebus raus gefahren. Christine ist dann später, als ich auf dem Rad unterwegs war wieder mit dem Bus zurückgefahren. Gute Sache.
Im Bus hatte ich ziemlich mit Schwindel- und Hitzeanfällen zu kämpfen, die sich erst später, als wir schon lange am See waren, wieder legten.

Das Schwimmen im wie immer kühlen (19°C) glasklaren Wasser der Regattabahn lief entsprechend meinen Erwartungen. Nach 0:43:02h war ich schon (für meine Verhältnisse "schon") aus dem Wasser - so schnell wie noch nie in Köln, glaube ich. Vor allem aber habe ich in diesem Jahr quasi nichts auf die Mütze bekommen. So schön kann Triathlon-Schwimmen sein.

Genau 4 Minuten dauerte der erste Wechsel mit Umziehen und verpacken der Schwimmsachen im Kleiderbeutel. Sicher, das geht auch schneller - aber warum? Season is over.

An der geänderten Radstrecke muss wohl noch gearbeitet werden, weniger was die Strecke betrifft als vielmehr an der drangvollen Enge dort, die ein windschattenfreies Fahren über mehr als 50 KM nahezu unmöglich machte.

Die erste Runde führt vom See in die Kölner Innenstadt zum Zielbereich über ca. 16,7 KM. Dann beginnt die zweite Runde, eine Große über 54,1 KM, die erneut zurück zum See und dann auf die Strecke der letzen Jahre, wieder am See vorbei und zurück in die Innenstadt führt. Jetzt folgt noch eine kleine Runde über ca. 10,5 KM.
Abgesehen vom Windschatten, den ich trotz einiger Ausbruchversuche nicht entrinnen konnte, lief das ganz gut. Es war trocken mit angenehmen 20-22 Grad und nur mässigem Wind. Irgendwie habe ich wohl meine Gels nicht so richtig vertragen. Auf dem Rad wurde mir erst flau im Magen, dann, auf den letzten 20 KM wurde ich richtig müde, hatte nicht mehr so die richtige Energie um Druck zu machen. In Anbetracht dieser und der bevorstehenden Laufprobleme wollte ich wohl ganz gerne beim zweiten Wechsel aussteigen, ließ es aber.
2:23:45h benötigte ich dafür - der Tacho zeigte später etwas über 85 KM an.

Die neue Laufstrecke führt als Wendepunktstrecke am Rhein entlang, zunächst stromaufwärts, und ist auf der Mitteldistanz zweimal zu bewältigen. Das Wetter hielt sich nach wie vor gut, der Wind kühlte angenehm, und die Schmerzen im Bein waren nicht so schlimm wie in Wilhelmshaven. Dafür machte sich der MAgen mehr und mehr bemerkbar. Wahlweise wurde mir übel, oder ich hatte das Gefühl ein dringendes Geschäft nicht mehr aufhalten zu können. Irgendetwas lag wie ein Stein im Magen. Ich trank Wasser und Cola - das half aber nicht. Die auf der zweiten Runde (1. Runde: 0:52:12 / 10,5 KM) eingelegten Gehpausen waren dann im Grunde ein Gemisch aus Beinschmerzen und Magen/Darm-Problemen.
Aber auch das hatte dann wieder ein Ende. Nach insgesamt 5:11:25h kam ich als 278. ins Ziel, bzw. als 36. der Alterklasse.

Schade ist, dass ich gesund durchaus 20 Minuten schnelle gelaufen wäre und damit in Wilhelmshaven und Köln satt unter 5 Stunden geblieben wäre.

Hätte, wäre, wenn...

Hätte ich Christine nicht mitgenommen, sondern wie in den letzten Jahren eines von den Mädchen, wären wir wohl an diesem Abend nicht mehr nach Hause gekommen. Auf der Rückfahrt wurden die Beschwerden so stark, dass ich mich sowohl übergeben musste als auch starken Durchfall bekam. Zum Glück konnte Christine den Wagen fahren, während ich laborierend auf dem Beifahrersitz lag. Puuhh - können 2 Stunden lang sein!

Am nächsten Morgen war der Spuk dann weitgehend vorbei. Ich fühlte mich zwar wie gerädert, konnte aber zur Arbeit gehen. Es lag wohl an den Gels, die wie ein "Deckel" auf dem Magen lagen und nicht den Weg der Verdauung genommen hatten - daher auch die Kraftlosigkeit auf dem Rad und beim Laufen.

Insgesamt war das ein schöner Saisonabschluß.

Jetzt kann ich mich noch ein paar Wochen auf das Rennradtraining konzentrieren um dann am 3. Oktober die 150 KM beim Münsterland-Giro zu fahren.

Zwischenzeitlich gärt a schon das eine oder andere für 2010 und 2011. Aber davon mehr in den nächsten Tagen.

P.S.: An der Paella hat es definitiv nicht gelegen!